
K.O.-Tropfen
Was sind K.O.-Tropfen?
K.O.-Tropfen, auch bekannt als Liquid Ecstasy, sind ein Betäubungsmittel mit dem Wirkstoff Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Die Tropfen haben eine enthemmende Wirkung und können je nach Dosierung bis zur Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall sogar bis zum Tod führen. Besonders gefährlich können K.O.-Tropfen in Verbindung mit Alkohol werden, da Alkohol die Wirkung unkalkulierbar verstärken kann. Je nach Substanz und Dosierung dauert die Wirkung von 15 Minuten bis zu mehreren Stunden bei einmaliger Verabreichung.
Wie wirken K.O.-Tropfen?
- Meist ein totaler Erinnerungsverlust /Filmriss
- Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrung, Schläfrigkeit bis hin zu Bewusstlosigkeit
- Häufig: Nicht mehr alleine laufen können
Mögliche Folgen im Falle einer Gewalttat
- Schlafstörungen, Angstzustände, Magenprobleme , Depressionen, Arbeitsunfähigkeit u.a.
- Körperliche Verletzungen wie blaue Flecken, Kratzer oder sonstige Verletzungen, die darauf hinweisen können, was sich in der Tatnacht abgespielt hat. Eventuell auch Spermaspuren.
Was wollen die Täter?
Täter mischen gezielt K.O-Tropfen in Getränke (oder Essen), meist von Frauen, um sie danach zu vergewaltigen oder auszurauben, in Bars oder Clubs, Feiersituationen, aber auch im privaten Umfeld. Leider zeigen nur wenige Frauen die Tat an, da sie einen Vorfall nicht erinnern können, sich selbst Vorwürfe machen oder sich für das Geschehene zu sehr schämen.
Vorsichtsmaßnahmen
- Eigene Getränke in Bars/Discotheken nicht aus den Augen lassen
- Keine Getränke von fremden Personen annehmen
- Nicht alleine nach Hause gehen
- Nicht alleine in Bars/Discotheken zurückbleiben
- Sich nicht von unbekannten Personen nach Hause begleiten lassen
Was können Betroffene tun?
Bei ersten Anzeichen von Benommenheit und/oder Kontrollverlust (typisch: Nicht mehr alleine laufen können) ist es wichtig, eine Begleitperson /Personal um Hilfe zu bitten. Wenn Sie befürchten, dass Ihnen jemand K.O.-Tropfen ins Glas gegeben haben könnte, sollten Sie die Polizei sofort einschalten und / oder einen Krankenwagen rufen.
Sprechen Sie mit Freundinnen, die Sie eventuell gesehen haben und fragen Sie sie, ob sie etwas beobachten konnten und ob es einen plötzlichen Umschwung in Ihrem Verhalten gab.
Ähnliches gilt für auch für Begleitpersonen, die beobachten, dass sich eine Freundin plötzlich auffällig verhält, benebelt erscheint oder einen Kontrollverlust hat. Lassen Sie Ihre Freundin nicht aus den Augen und verlassen Sie die Party nicht ohne sie!!
Nachweis von K.O.-Tropfen
K.O.-Tropfen werden durch eine Blut- oder Urinprobe im Labor nachgewiesen. Im Verdachtsfall sollte die Betroffene mit der Polizei in ein Krankenhaus gehen, damit eine Probe entnommen werden kann.
Nachweis des Wirkstoffs
- im Blut: maximal bis acht Stunden nach Verabreichung
- im Urin: maximal bis zwölf Stunden nach Verabreichung
Daher ist dringend zu raten, die Polizei zeitnah zu informieren, damit möglichst zügig Beweise gesichert werden können und der Wirkstoff im Blut oder Urin noch nachgewiesen werden kann. Falls ein sofortiger Gang zur Polizei aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, kann es hilfreich sein, den Urin nach der Tat in einem gesäuberten Glas aufzubewahren, um die Verabreichung von K.O.-Tropfen zu belegen.
Rechtliche Situation
K.O.-Tropfen sind illegal. Der Wirkstoff „GBH“ (Gamma-Hydroxy-Buttersäure), der in den K.O.-Tropfen enthalten ist, unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Der Besitz sowie der Kauf und der Handel von GBH ist strafbar.
Quellen und Links
www.frauen-gegen-gewalt.de/was-sind-ko-tropfen.html
www.ko-tropfen-nein-danke.de
www.aerzteblatt.de/archiv/64656